Ab 1996 arbeitet Michel Majerus an der Serie »MoM Block«, die aus Werken in gleichem Format besteht. Namensgebend dafür ist der Standort seines Ateliers, das sich seinerzeit im ehemaligen Modehaus Mitte in Berlin befindet und wo er mit der Serie beginnt. Bis zu seinem frühzeitigen Unfalltod 2002 baut er sie kontinuierlich aus.
Das Puzzlestück, das an ein von der Maus angefressenes Käsestück erinnert, ähnelt einem Motiv des Bildes »gold« von Majerus, das sich ebenfalls in der Sammlung des Kunstmuseums Stuttgart befindet. In diesem Bild zeigt sich der Einfluss der zeitgenössischen Popkultur auf das Werk von Majerus besonders deutlich. In der hier gezeigten Arbeit »MoM Block Nr. 86« erinnert die verpixelte Schrift auf der linken Bildhälfte an die aufkommende Ästhetik der Computer der 1990er-Jahre, während die Maus typische Bildmittel von Comics aufgreift. Der Schriftzug bezieht sich darauf, dass etwas nicht lesbar bzw. unverständlich ist. Das Bild kann sowohl als Studie zur Arbeit »gold« als auch als eigenständiges Werk betrachtet werden.
Majerus ist dafür bekannt, dass er verschiedene zeitgenössische Motive der Popkultur und der Werbung in seine Werke einbezieht. In der Arbeit »MoM Block Nr. 86« zeigt sich, wie er diese Elemente kombiniert und daraus ein Bild entsteht.
Werkdaten
- Inventarnummer: 2013-015
- Material / Technik: Acryl auf Leinwand
- Creditline: Kunstmuseum Stuttgart, Schenkung Edith, Jean und Daniel Majerus, courtesy neugerriemschneider, Berlin