In seinem Werk widmet sich Fritz Lang immer wieder dem Blumenmotiv. Vor allem im Holzschnitt gestaltet er zahlreiche Drucke von Blumensträußen, die sich durch eine klare Ästhetik mit starken Einflüssen von japanischen Farbholzschnitten auszeichnen. Die Drucke, die vor dem Ersten Weltkrieg entstehen, haben meist einen schwarzen Hintergrund. Darauf trägt Lang einen Unterdruck aus Weiß und Silberbronze auf, um die Leuchtkraft der Farben zu verstärken. Nach einer Reise nach Ostafrika 1928 werden die Drucke zunehmend bunter und heller und zeigen noch stärkere Bezüge zu japanischen Holzschnitten.
Der »Schlüsselblumen«-Druck gehört zu der Serie »Ein Blumenbuch in Holzschnitten«, die gegen Ende des ersten Jahrzehnts des 20. Jahrhunderts entsteht. Er ist ein gutes Beispiel für Langs typische Flächigkeit und Dreifarbigkeit in seinen Blumendrucken. Durch die Technik des Holzschnitts ist eine präzise Linienführung möglich; zudem lässt sich im Druck durch die Schichtung von mehreren Druckstöcken eine besondere Farbwirkung erzeugen. Die Flächenwirkung, die ganz typisch für Langs Stil ist, zeigt sich vor allem in der Ausarbeitung der Schatten und Blüten der Schlüsselblume. Mit wenigen Farben und einer reduzierten, fast schematischen Zeichnung der Oberflächen gelingt ihm ein ausdrucksstarkes Blumenmotiv.
Werkdaten
- Inventarnummer: S-0917
- Material / Technik: Farbholzschnitt auf Papier
- Creditline: Kunstmuseum Stuttgart