Das Gemälde entstammt einer Phase in Lambert Maria Wintersbergers Schaffen, in der er sich von seinem präzisen Pop Art-Realismus löst. Statt glatter Flächen und klarer Konturen dominiert nun eine expressive Ölmalerei mit dynamischem Pinselduktus. Das Großformat zeigt eine lila-grau bis rot-braun getönte Berglandschaft, deren Gipfel hell vor dem dunklen Himmel aufragt.
Die Farbtöne wirken untereinander harmonisch. Sie sind zwischen kühl und warm ausbalanciert. Der Pinselstrich ist kurz, schnell und doch bewusst gesetzt ist. Überlagernde Farbschichten verleihen der Landschaft Struktur: Das Bergmassiv erscheint wild und kraftvoll, der Himmel dagegen ruhiger und fließender. Der Titel verweist auf die monumentale Wirkung der Komposition und spielt mit der Ambivalenz zwischen natürlicher Gesteinsformation und künstlerischer Abstraktion. Wie Marmor wirkt die Landschaft zugleich beständig und lebendig – ein festes Gebilde, das durch die expressive Malweise dennoch in Bewegung zu sein scheint. Auch das große Format des Gemäldes trägt zur monumentalen Anmutung des Motivs bei.
Werkdaten
- Inventarnummer: O-2808
- Material / Technik: Öl auf Leinwand
- Creditline: Kunstmuseum Stuttgart