Die Farblithografie zeigt ein junges Mädchen. Es hält eine Katze in seinen Armen. Mit großen Augen blickt sie den Betrachter ruhig und bestimmt an. Ihre vollen Lippen bleiben geschlossen, die leicht gerötete Nasenspitze verleiht ihr jugendhafte Lebendigkeit. Otto Dix modelliert ihr hellbraunes Haar in schwungvollen schwarzen Kringeln, während eine rosa Schleife die Locken sanft bändigt. Das Motiv bleibt dabei vollkommen flach.
Die grau getigerte Katze fügt sich perfekt in das Bild ein. Ihr Ausdruck entspricht dem des Mädchens, beinahe als würden sie eins werden. Die grünen Augen des Tieres spiegeln jene des Mädchens wider, sein entspanntes, fast schelmisches Grinsen verstärkt den Eindruck einer stillen Verbundenheit. Mensch und Tier scheinen sich ohne Worte zu verstehen.
Der grüne Hintergrund greift die Farbe des grafischen Musters in ihrer Kleidung auf und verleiht dem Bild eine harmonische Geschlossenheit. Die Fingerspitzen des Mädchens scheinen gerötet, als wären sie lackiert oder von einer unbestimmten Spur durchzogen. Es ist ein kleines Detail, das subtil mit der Sanftheit der Szene bricht. Die Lithografie gehört zu Dix‘ Spätwerk. Nach 1945 arbeitet er wieder in expressiver Formensprache. In seinen Motiven bleibt er den eindrücklichen Darstellungen von Menschen verbunden.
Werkdaten
- Inventarnummer: 2002-031
- Material / Technik: Farblithografie auf Maschinenbütten
- Creditline: Kunstmuseum Stuttgart