Meindert Hobbema 1655 - 1665

Landschaft mit einer Wassermühle

Größe56,4 x 73,8 x 8,3 cm

Das Kunstmuseum Stuttgart besitzt nur wenige holländische Meister. Auch das historische Sammlungsprofil weist keinen Schwerpunkt »Alte niederländische Malerei« auf. Umso seltsamer ist der Ankauf von zwei Gemälden, die zunächst bekannten niederländischen Malern zugeschrieben werden: »Landschaft mit einer Wassermühle« von Meindert Hobbema und »Elieser und Rebekka am Brunnen« von Philip van Dyk.
Die Stadt Stuttgart erwirbt die Gemälde im Juni 1948 von dem Kunsthändler Dr. Erwin Sieger für die hohe Summe von 400 000 RM. Der damalige Oberbürgermeister Arnulf Klett veranlasst den Kauf. Beide Bilder kommen als Ämterschmuck, das heißt zur Dekoration der Dienstzimmer, ins Bürgermeisteramt. Klett wählt für sich das Landschaftsbild von Meindert Hobbema aus dem 17. Jahrhundert. Die biblische Szene des angeblichen van Dyk schmückt das Zimmer seines Stellvertreters.
Dank intensiver Nachforschungen ist heute bekannt, dass keine Echtheitsgutachten eingeholt wurden. Die Autorenschaft von Meindert Hobbema ist umstritten. Offenbar vertraut man dem Kunsthändler blind, obwohl Sieger von der amerikanischen Militärregierung 1945 interniert wird. Gemälde aus seiner Kunstsammlung werden später an die rechtmäßigen Eigentümer in Belgien, Frankreich und den Niederlanden zurückgegeben.

Werkdaten
Inventarnummer: O-823
Material / Technik: Öl auf Holz
Creditline: Kunstmuseum Stuttgart
Provenienz

Provenienzlücke; o.D.–1948, Okt. Dr. Erwin Sieger, Stuttgart; 1948, Okt. Städtische Galerie (Kunstmuseum Stuttgart)

Lizenzhinweis
Foto: Frank Kleinbach, Stuttgart
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