Wie ein Feuerwerkskörper breitet sich eine blütenähnliche Form über die gesamte obere Bildhälfte der hochformatigen Collage aus. Sie verströmt eine furchteinflößende Stimmung durch den rot-schwarzen, aus Papier ausgeschnittenen, aufgeklebten Totenkopf in ihrem Zentrum. In der oberen rechten Bildhälfte ist der in drei Zeilen aufgeteilte, in Großbuchstaben geschriebene Begriff »HYPNOSE« zu lesen. Hypnose ist eine Methode, bei der unser Unterbewusstsein aktiviert wird. Frank Ahlgrimm veranschaulicht diese andere Bewusstseinslage in der unteren linken Bildhälfte: Ein Teil eines Fotos von einem männlichen Gesicht ist ersetzt durch das Stück eines Fotos von einem weiblichen Gesicht. Von diesem neuen Gesicht geht eine Kette von vier großen Ovalen aus. Sie heben sich in der Größe und der Farbe von den anderen abstrakten Bildzeichen ab und verkörpern in Verbindung mit dem Gesicht das außerhalb der Normalität existierende Andere.
Die Kombination verschiedener Techniken wie Malerei, Zeichnung und Collage und Darstellungsformen wie gegenständlich-figürlich und abstrakt sowie die Verwendung von Schrift ist für Ahlgrimms Arbeitsweise charakteristisch. Er bezieht er sich damit auf die multimediale Gegenwart: Die Bilderflut bewirkt, dass durch die Fülle an möglichen Erscheinungsformen von Wesen, Dingen, Gedanken und Gefühlen das Erkennen von Zusammenhängen eher erschwert als erleichtert wird. Das hier gezeigte Bild stammt aus Ahlgrimms früher Werkperiode.
Werkdaten
- Inventarnummer: 2008-061
- Material / Technik: Mischtechnik und Collage auf Papier
- Creditline: Kunstmuseum Stuttgart