
Die Plastik »Hommage an Lidl« ist der Nachbau einer Filiale des weltweit größten Discount-Supermarkts in Puppenstubengröße. Der schlichte Gebäudekörper auf quadratischem Grundriss ist ein typisches Beispiel für derartige Bauten und könnte an jedem beliebigen Ort auf der Welt stehen. Das allseits bekannte Firmenlogo markiert den Eingang und bestimmt das Farbkonzept der Fassade.
Mit ihrer künstlerischen Strategie der Verkleinerung und Verniedlichung schafft Ina Weber eine ironische Distanz zum Dargestellten. Sie ermöglicht es, die Lidl-Filiale als Symbol für das Konsumverhalten und deren architektonisches Erscheinungsbild zu hinterfragen.
Die Darstellung von Gebäuden und städtischem Mobiliar in Miniaturgröße ist eine wiederkehrende Arbeitsweise von Weber. Häufig wählt sie als Vorlagen Bauwerke, deren Formgebung eine bestimmte Einstellung in der Gesellschaft zum Ausdruck bringt oder typisch für sozial relevante Gebäude ist. So bezieht sie sich zum Beispiel auf die Bauhausarchitektur der 1920er-Jahre und die Plattenbauten der DDR oder zeigt Schwimmbäder und Tankstellen.
Werkdaten
- Inventarnummer: 2022-010
- Material / Technik: Beton, Styropor, Spiegel und Dispersionsfarbe
- Creditline: Kunstmuseum Stuttgart, Schenkung Hanns und Ursula Wiesenauer