Hirsch, frontal vor Wasser mit Mondspiegelung

Größe160,2 x 90 x 3,3 cm
AusgestelltSammlung 0 Raum 10

Man kennt diese Szene: der »Röhrende Hirsch« im Wohnzimmer über dem Sofa. Mit ihm verknüpft sich eine altmodische Haltung und auch Natursehnsucht. Denken wir an die traditionelle idealistische Tiermalerei des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, fällt uns schnell das Bild des brunftigen Königs der Wälder ein. Es ist ein negativer Stellvertreter für eine angestaubte Richtung akademischer Malerei.
Wie sehr unterscheidet sich davon Fritz Langs Gemälde, denn es zeigt Fauna und Flora in einem neoromantischen, überraschend modernistischen Stil. Der Hirsch und der Wald sind beinah nur Silhouette. Einzig die Mondspiegelung leuchtet aus der dunklen Komposition von Blau-, Grün- und Schwarztönen heraus. Flächen dominieren – wie im Holzschnitt, dessen Technik Fritz Lang meisterhaft beherrscht und der ihm internationalen Ruf einbringt.
Auf der Bildrückseite klebt das Etikett der »Großen Deutschen Kunstausstellung« in München. Der in Stuttgart geborene Maler und Grafiker reicht das Bild 1937 zur ersten großen Leistungsschau der Kunst im Dritten Reich ein. Anlässlich Langs 65. Geburtstags kauft die Stadt Stuttgart 1942 11 Gemälde von ihm, darunter der »Röhrende Hirsch«, und 35 Holzschnitte, unter denen sich 20 Tierbilder befinden.

Werkdaten
Inventarnummer: O-0713
Material / Technik: Öl auf Leinwand über Sperrholz
Creditline: Kunstmuseum Stuttgart
Lizenzhinweis
© Nachlass Fritz Lang / Foto: Frank Kleinbach, Stuttgart
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