Haarzeichnungen Nr. 101-273

Mit insgesamt 335 Haarzeichnungen besitzt das Kunstmuseum die Hälfte des 1998 von der Künstlerin Karin Sander angelegten Blocks. Der Titel beschreibt bereits, um was es sich bei diesen Werken handelt. Auf jedem DIN-A4-Blatt wird ein Haar mit einem trockenen Klebstoff fixiert. So entsteht im wahrsten Sinne des Wortes eine haarfeine Zeichnung. Dennoch sind die Unterschiede der Linien deutlich, denn es wurden von circa 80 Personen jeweils ungefähr 10 Haare ausgerissen. Die Farbe, die Länge und die Dicke der Haare variieren ebenso wie die Form, in der das einzelne Haar auf dem Blatt befestigt ist.
Die Konzeptkünstlerin Karin Sander erweitert mit diesem Werkansatz das Medium der Zeichnung und stellt zugleich ein Merkmal der Gattung in Frage: die von Hand gezogene Linie. Denn die Haarzeichnungen basieren nicht auf dem genialen Strich der Künstlerin, sondern auf dem Material, mit dem sie arbeitet. Indem Sander gleich mehrere Hundert solcher Arbeiten anfertigt, lenkt sie die Aufmerksamkeit der Betrachter:innen vom einzelnen Blatt auf das übergeordnete Konzept und die Idee hinter der Werkserie.

Werkdaten
Inventarnummer: 2004-030
Material / Technik: Ausgerissene Haare mit trockenem Klebstoff auf Papier fixiert
Creditline: Kunstmuseum Stuttgart
Lizenzhinweis
© VG Bild-Kunst, Bonn 2023 / Foto: Kunstmuseum Stuttgart
Permalink