In »Graue Häuser« experimentiert Oskar Schlemmer mit der Reduktion eines Motivs auf grundlegende Formen. Er betont die Geometrie der Häuser und ihre Anordnung. Das Gemälde zeigt beispielhaft Schlemmers Bestrebungen, eine neue Bildsprache zu entwickeln, die das Grundlegende einer städtischen Landschaft einfängt. Er versucht, eine Balance zu finden zwischen einfachen Formen und der Wiedergabe der Architektur und ihrer Umgebung. »Graue Häuser« ist somit mehr als eine bloße Stadtlandschaft, vielmehr geht es um eine tiefere Betrachtung des städtischen Raums. Fortan arbeitet Schlemmer an der Umsetzung der Beziehung zwischen einem Objekt und seiner Umwelt. Aus diesem Bestreben gehen später seine Darstellungen der abstrakten menschlichen Figur hervor.
Oskar Schlemmer beginnt seine künstlerische Laufbahn in den frühen 1910er-Jahren. Sein Frühwerk, zu dem »Graue Häuser« gehört, zeigt Einflüsse des Impressionismus und des Kubismus. In den folgenden Jahren entwickelt er sich zu einem bedeutenden Maler, Bildhauer und Bühnenbildner. 1920 wird er als Lehrer an das Bauhaus in Weimar berufen.
Werkdaten
- Inventarnummer: O-2243
- Material / Technik: Öl auf Karton
- Creditline: Kunstmuseum Stuttgart
Provenienz
1910–mindestens bis 1917 Oskar Schlemmer, Stuttgart; vielleicht Provenienzlücke; o.D.–o.D. Joseph Frederick, Stuttgart; o.D.–1980, 27.06. Monika Broner, Stuttgart; 1980, 27.06. Städtische Galerie, Stuttgart