Über Jahrzehnte beschäftigt sich Anton Stankowski mit der Frage nach der Wirkung unterschiedlicher geometrischer Formen, denen aber jeweils dasselbe Basiselement zugrunde liegt. In diesem Fall sind es rechteckige Lamellen, die sich in Sechserkonstellationen zu Rechtecken unterschiedlichen Formats, von einem Quadrat bis zu einer lang gestreckten Stabform, fügen. Die Rechtecke setzen sich jeweils aus derselben Zahl an Maßeinheiten zusammen. Sie bestehen, in Anton Stankowskis Worten, also aus der »gleichen Menge«. Doch ihre Wirkung ist je nach Gesamtform und Farbgebung unterschiedlich. Die Reliefstruktur, durch die das Werk eine plastische Qualität erlangt, wirkt zugleich wie ein Vorgriff auf die Op-Art, die wenige Jahre nach der Entstehung von Stankowskis Werk weltweit ihren Siegeszug antreten sollte. Es verwundert angesichts der räumlichen Qualitäten dieser Bildfindung nicht, dass Stankowski das Lamellenprinzip vorzugsweise in architektonischen Zusammenhängen zur Anwendung brachte. So gestaltet er etwa 1961 mit einem auf Lamellen basierenden Glasrelief die Wände in der Schwimmhalle im Stuttgarter Mineralbad Leuze.
Werkdaten
- Inventarnummer: 2022-212
- Material / Technik: Sperrholzplatte, bemalt
- Creditline: Kunstmuseum Stuttgart, Schenkung der Stankowski-Stiftung