Flämmchenbild

Größe65,5 x 46,5 cm

Stets auf der Suche nach neuen gestalterischen Möglichkeiten, wechselt Willi Baumeister häufig seine Ausdrucksformen. In den 1930er-Jahren entwickelt er Werkgruppen mit freien schwebenden Figurationen. Die Zentrierung der Bildkomponenten fällt weg, die Bewegung resultiert nicht mehr aus Bildachsen, sondern aus kleinteiligen Formen, die sich über die ganze Fläche ausbreiten. Das »Flämmchenbild« gehört zu einer zehnteiligen Bildserie. Der Titel leitet sich von den kleinen waagerechten wellenartigen weiß-schwarzen Formen ab, die über der dargestellten Figur hinwegzuziehen scheinen. Schwebende biomorph vieldeutige Formen prägen das Bild.
Baumeister liebt die Variation. Es ist also nicht ungewöhnlich, dass er diese Bildidee in mehreren teils nur leicht abgewandelten Ausführungen gestaltet.
Was stellen die »Flämmchenbilder« dar? Baumeister meint dazu: »Man verlangt viel vom Maler, wenn er über den Inhalt seiner Bilder sprechen soll. Die vordergründige Frage, was ist dargestellt, will in der Regel die Dingsucht befriedigen und klammert sich daher auch gern an Bildtitel. Aber Titel werden immer hinterher gemacht! Sie geben der Fantasie des Betrachters einen Anstoß, ihn zu entdecken und dadurch einige Zeit am Objekt festhalten.«

Werkdaten
Inventarnummer: BB-0491
Material / Technik: Öl auf Leinwand
Creditline: Archiv Baumeister im Kunstmuseum Stuttgart
Lizenzhinweis
© VG Bild-Kunst, Bonn 2021 / Foto: Reinhard Truckenmüller, Stuttgart
Permalink