
Ein weißes Quadrat aus Plexiglas steht mit der Schmalseite der Fläche auf dem Boden. In dessen Mitte stoßen rechts und links zwei hochkant gestellte Plexiglas-Rechtecke an die Platte. Das eine ist schwarz, das andere rot. Es entsteht ein kreuzförmiges Gebilde, das sich an allen vier Seiten dem umgebenden Raum öffnet. Die Plastik misst in alle Richtungen – Höhe, Breite und Länge 90 cm. Da sie nicht auf einem Sockel, sondern üblicherweise direkt auf dem Boden steht, ist sie stets deutlich unterlebensgroß. Dadurch ergibt sich für Betrachter:innen immer auch eine Aufsicht auf die strenge, geometrische Konstruktion.
Fritz Klingbeil ist fasziniert von der Möglichkeit, durch mathematisch Zahlenverhältnisse Formen auf der Fläche oder im Raum zu ordnen und in eine rhythmische Abfolge zu bringen. Seine Lieblingszahl ist die neun. Klingbeil arbeitet konstruktiv-konkret. Seit 1963 beschränkt er sich in seinen Gemälden und Plastiken auf den Dreiklang aus Rot, Weiß und Schwarz sowie auf quadratische und rechteckige Formen. Diese Beschränkung verleiht seinem Werk Kontinuität. Der Künstler erforscht mit diesen Elementen Variationsmöglichkeiten, die zu immer neuen Bildlösungen führen.
Werkdaten
- Inventarnummer: 2023-023
- Material / Technik: Acrylglas
- Creditline: Kunstmuseum Stuttgart, Schenkung aus dem Nachlass Fritz Klingbeil, Berlin