Eberhard Fiebig findet Mitte der 1960er-Jahre zu einer seriellen Arbeitsweise, aus der Werke hervorgehen, die der Konkreten Kunst nahestehen. Die Begegnung mit Max Bense und die Beschäftigung mit dessen Theorien führen bei Fiebig zu einer systematischen Herangehensweise an gestalterische Fragen. Um das Jahr 1964 entwirft er seine ersten sogenannten Faltungen und legt damit den Grundstein für seine bis zu diesem Zeitpunkt größte serielle Arbeit. Die Methodik hinter den Faltungen hat Fiebig mehrfach selbst erläutert: Er definiert sie als ein Regelsystem, um eine zweidimensionale Figur (z. B. ein Rechteck oder Dreieck) mittels Falten entlang festgelegter Linien in ein dreidimensionales Objekt zu überführen, das so Teil eines »Systems« wird. Als »System« betrachtet Fiebig jene geometrischen Konstruktionen, die aus dem konsequenten Durchspielen aller Regelvarianten entstehen. Jedes System funktioniert nach eigenen Regeln: So wird etwa die Richtung der Faltstrecken, die Zahl der Faltungen oder der Winkel vorgegeben, den die Faltung zu den Kanten der Figur einnehmen darf.
Werkdaten
- Inventarnummer: 2009-192
- Material / Technik: Aluminium, genietet
- Creditline: Sammlung Heinz und Anette Teufel im Kunstmuseum Stuttgart