
An der Wand des Ausstellungsraums hängen sechs Uhren, die mit den Zahlen 1 bis 6 durchnummeriert sind. Jede Uhr zeigt eine andere Uhrzeit. Vor jeder Uhr steht einer von sechs identischen Tischen, auf dem ein aufgeschlagener Ordner mit weiteren Instruktionen des Künstlers liegt. Davor befindet sich jeweils einer von sechs identischen Stühlen.
Kosuth ist ein wichtiger Vertreter der amerikanischen Konzeptkunst. Sprachlich begründete Prozesse treten an die Stelle traditioneller, form- und inhaltsbestimmter Kunst. Da sich bei den Uhren jeweils nur der kleine Zeiger bewegt, zeigen sie in fünf Phasen von jeweils einer Stunde die Zeit von 10:30 bis 15:30 Uhr. Kosuth verknüpft Raum und Zeit sowie subjektives und objektives Zeitgefühl mit einem weiteren Aspekt: dem numerischen Zeichengebrauch zur Erfassung von Mengen – 6 Uhren, 6 Tische, 6 Stühle und 6 Ordner. Mit seiner raumgreifenden Installation untersucht Joseph Kosuth, wie Raum, Zeit und Mengen durch Zeichen in Sätze – also in die im Titel genannten Propositionen – miteinander in Beziehung gesetzt werden können. Er fordert die Betrachter:innen auf, die Vielgestaltigkeit der Zeichenbedeutungen der Zahl 6 in verschiedenen Kontexten und Sprachspielen zu erkunden.
Werkdaten
- Inventarnummer: 2000-029
- Material / Technik: Ordner, Tische, Stühle und Wanduhren
- Creditline: Kunstmuseum Stuttgart