Anton Stankowski absolviert zwischen 1920 und 1926 eine Ausbildung zum Dekorations- und Kirchenmaler. Daher leitet er sein Interesse an perspektivischen Raumkonzepten ab, das ihn nach eigener Aussage zeitlebens »immer wieder zwischendurch beschäftigte«. Doch selten hat er Kompositionen von solcher Tiefenerstreckung und solch räumlicher Sogwirkung gestaltet wie in der gegen Ende der 1930er-Jahre entstandenen Serie der »Durchbrochenen Wände«. Dabei geht es ihm nicht um die Darstellung eines bestimmten Raumes, sondern um »ein perspektivisches Problem«, und zwar um »das Räumliche an sich, im Sinne der Architektur, der Innenräume«. Vergleichbares findet sich im späteren Schaffen Stankowskis nicht mehr. Doch auch ein halbes Jahrhundert später erachtet er die einstmals gefundene Bildformel noch als exemplarisch. Dies bezeugt die Reproduktion eines der dieser Gemälde im Handbuch »Visuelle Kommunikation«. Das Grundlagenwerk für den Beruf des Grafikdesigners veröffentlicht er 1989 gemeinsam mit seinem Büropartner Karl Duschek. Darin dient das Bild als Beispiel für dreidimensionale Darstellungen in der werblichen Gestaltung, indem es die »Perspektive als übergeordnetes Bildthema« anschaulich macht.
Werkdaten
- Inventarnummer: 2022-219
- Material / Technik: Mischtechnik auf Platte
- Creditline: Kunstmuseum Stuttgart, Schenkung der Stankowski-Stiftung