Wie viele Bilder benötigt es für eine Serie? Nach Karl Duscheks Auffassung nicht sehr viele. Aus seiner Sicht genügt es, dass das den Bildern zugrundeliegende »serielle Prinzip« anschaulich wird. Denn wer dieses Prinzip durchdringt, kann sich mögliche weitere Kompositionen dann auch selbst vorstellen. Im vorliegenden Fall basiert das serielle Konstruktionsverfahren auf der Vergrößerung der auf einem grünen Hintergrund platzierten gelben und roten Dreiecksformen um ein Maß, bei dem das rote Dreieck an den oberen Bildrand stößt. In der Fortsetzung dieses Gestaltungsprinzips müsste sich im nächsten Schritt das gelbe Dreieck nahezu formatfüllend aufblähen, sodass das rote Dreieck aus dem Blickfeld verdrängt würde. Spätestens bei der darauffolgenden »Entwicklungsstufe«, so Duscheks Begrifflichkeit, würde das Gelb die gesamte Bildfläche einnehmen und die Serie ihren Abschluss finden. Viele andere, vor allem spätere Reihenbilder sind hingegen auf die Entfaltung einer schier unerschöpflichen Gestaltungsfülle angelegt, die potenziell nie an ein Ende gelangt.
Werkdaten
- Inventarnummer: 2016-045
- Material / Technik: Acryl auf Leinwand
- Creditline: Nachlass Karl Duschek