Hauptgegenstand dieses Landschaftsgemäldes von Otto Dix ist weniger das im Titel genannte, sich in weite Entfernung erstreckende grüne Tal als vielmehr der mächtige Gebirgsstock im Vordergrund. Als bizarre Felsformation mit nach oben hin immer karger werdenden Vegetationszonen und Gletschern, die ihn überziehen, erhält er geradezu wesenhafte Züge. Sie lassen ihn wie ein Ungeheuer erscheinen. In Verbindung mit der düsteren, bedrohlich wirkenden Wolkendecke, die über ihm heraufzieht, erweckt diese Landschaft einen unheilvollen Eindruck.
Zahlreiche der während der NS-Diktatur von Dix altmeisterlich ausgeführte Landschaftsbilder schildern eine sich in der Natur abspielende Dramatik. Mit ihnen formuliert der Künstler bildnerische Gleichnisse für die Bedrohungen des menschlichen Seins durch die gesellschaftliche Unfreiheit, den Krieg und seine eigene, dadurch bedingte Gemütsverfassung. Bei den Gemälden mit Landschaften aus dem Riesengebirge handelt es sich um Auftragsarbeiten. Die wichtigsten Werke der Serie hat der Künstler wahrscheinlich aber für sich behalten.
Werkdaten
- Inventarnummer: 2001-013
- Material / Technik: Öl und Tempera auf Holz
- Creditline: Kunstmuseum Stuttgart