Das Bild ist fast vollständig in Schwarz gehalten. Nur an zehn Stellen wird die dunkle Fläche durchbrochen. Wahllos sind über das Blatt weiße Kreise verteilt, in die die Ziffer »1« gesetzt ist. Gemeint sind die titelgebenden Münzen. Sie sind ein abstraktes Zeichen und werden erst durch den Bildtitel als solche erkennbar.
Bei der Arbeit handelt sich um eine Druckgrafik mittels eines Holzschnitts. Andrea Büttner hat maximal viel Holz ihres Druckstocks stehen gelassen und nur an wenigen Stellen Vertiefungen hineingeschnitten. Es sind die später im Druck zu sehenden Kreise, die schließlich wie verlorene Sterne am Nachthimmel oder wie Löcher in einer gespannten Oberfläche wirken und durch die ein Blick auf das Dahinterliegende möglich scheint. Allerdings liegt dort offensichtlich nichts. Oder gibt es nur zu wenige Münzen?
Seit den 1990er-Jahren arbeitet Büttner mit dem Holzschnitt. Sie schreibt sich damit ein in die lange kunstgeschichtliche Tradition dieser Drucktechnik. Besondere Bedeutung hat für sie der Holzschnitt HAP Grieshabers. Grieshaber sorgt in den 1950er-Jahren für die (Wieder-)entdeckung und Anwendung des Mediums zu künstlerischen Zwecken. Im Vergleich zu ihm wählt Büttner jedoch deutlich größere Druckstöcke. Dadurch erscheint die Druckfarbe bei ihr oft sehr tief und im Fall von »Coins« besonders schwarz.
Werkdaten
- Inventarnummer: 2024-032
- Material / Technik: Holzschnitt auf Papier
- Creditline: Kunstmuseum Stuttgart