In leuchtenden, expressionistischen Farben bietet sich eine Szene dar, die auf einer Bühne stattfinden könnte. Drei Figuren sind auszumachen. Ihre Körper setzen sich aus reduzierten Formen mit starken Konturen zusammen. Die Versatzstücke ihrer Konstruktionen stammen aus unterschiedlichen kulturellen Kontexten. Schon der Titel des Gemäldes deutet auf diese Verbindung des Verschiedenen hin. Masken mit Anklängen an asiatische und afrikanische Formen verdecken ihre Gesichter, während sie sich als Riesen über einer teils bebauten Landschaft erheben.
Die Vermengung kultureller Symbole wirkt zunächst willkürlich. Ihre Uneindeutigkeit verstärkt die Rätselhaftigkeit des Werks. Es spielt mit der Frage nach Identität und kultureller Zugehörigkeit, indem es Zeichen unterschiedlicher Herkunft überlagert und verfremdet. Die Maskierung verweist dabei auf Inszenierung und Rollenbilder – ein Spiel zwischen dem, was authentisch und dem, was konstruiert ist. Ein eigentlicher Bildsinn bleibt verschleiert. Dies fordert zur individuellen Deutung heraus. Lambert Maria Winterbergers Ölgemälde bewegt sich im Spannungsfeld von künstlerischer Freiheit, kultureller Hybridität und möglichen kolonialen Machtstrukturen, die in westlichen Darstellungen nicht-westlicher Kulturen nachwirken. In der Malweise kommt er Anfang der 1970er Jahre zu einer eher expressiven Gestaltung mit deutlich sichtbarem Duktus.
Werkdaten
- Inventarnummer: O-2697
- Material / Technik: Öl auf Leinwand
- Creditline: Kunstmuseum Stuttgart