Die Spirale repräsentiert für Anton Stankowski das »Entwicklungsprinzip des Universums schlechthin«. Die Entstehung allen Lebens und die Ausdifferenzierung der verschiedenen Arten von Lebewesen, so seine Auffassung, vollziehen sich in einer Spiralbewegung, wie viele der Erscheinungsformen in der Natur, vom Schneckenhaus bis zu Pflanzentrieben, bezeugen. Stankowski hat die Möglichkeiten der Spiralform als Gestaltungsmittel in zahlreichen seiner Werke ausgelotet. Im hier gezeigten »Chaos« entwickelt sich das Spiralmotiv von drei Richtungen aus. So ist das wesentliche Element der Spirale, nämlich das sukzessive »Anschwellen«, gleich drei Mal ins Bild gesetzt. Es wird hier in der graduellen Steigerung der Größe von Quadrat zu Quadrat anschaulich. Auch die zunehmende Verdunklung der drei Farbstränge verweist auf den Spiralprozess. Die Wachstumsbewegung läuft drei Mal von innen nach Außen. Doch statt unendlich weiter zu drehen, enden alle drei Stränge in einem zentralen schwarzen Quadrat. Oder ist dieser malerische Nullpunkt im Zentrum vom »Chaos« doch der Anfang einer nach außen immer kleineren Teilung?
Werkdaten
- Inventarnummer: 2022-225
- Material / Technik: Acryl auf Leinwand
- Creditline: Kunstmuseum Stuttgart, Schenkung der Stankowski-Stiftung