Das Medium Zeichnung spielt im Werk von Wolfgang Laib von Beginn an eine bedeutende Rolle. In den gezeichneten Formen eröffnen sich zahlreiche Bezüge zu den unterschiedlichen Werkgruppen des Künstlers. Die Zeichnung »A Brahmanda for Pulimalai« erinnert beispielsweise an seine »Brahmanda«-Skulpturen. Im Jahr 1972, noch während seines Medizinstudiums, schaffz Laib das erste Objekt dieser Werkgruppe. Damit begründet er seine Arbeit als Künstler. Die »Brahmanda«-Skulpturen werden aus Stein in Form eines ellipsoiden Eies gefertigt. Darauf verweist auch der Titel verweist. Er bedeutet auf Sanskrit »kosmisches Ei«.
Das Motiv der Zeichnung trägt Laib in weißer Ölkreide mittig auf einem hauchdünnen Papier auf, das aus Myanmar stammt. Darunter ist die Inschrift »A Brahmanda vor Pulimalai« zu lesen. Sie nimmt Bezug auf den gleichnamigen Grantiberg bei Madurai in Indien. In der Arbeit wird zum einen Laibs lange und enge Verbundenheit mit dem Land und der Kultur Indiens deutlich. Zum anderen zeigt sie, dass er in seiner Kunst etwas Universelles zum Ausdruck bringen möchte, etwas, das über die Zeit und die Menschen hinausreicht.
Werkdaten
- Inventarnummer: 2024-004
- Material / Technik: Bleistift und Ölkreide auf burmesischem Papier
- Creditline: Kunstmuseum Stuttgart