Das verhältnismäßig kleine hochrechteckige Bild hat eine einheitlich blaue Fläche, über die sich bis zu den seitlichen Rändern von links unten nach rechts oben in gleichmäßigen Abständen vier diagonale Furchen erstrecken. Sie gliedern das Bild in fünf geometrische Zonen aus jeweils einem Dreieck oben und unten sowie drei Rauten in der Mitte.
Einfarbige geometrische minimalistische Formen sind ein wesentliches Stilmittel in Charlotte Posenenskes künstlerischem Schaffen ab Mitte der 1960er-Jahre. Zu dieser Zeit entwickelt sie ihre »Plastischen Bilder«, die nicht gemalt sind, sondern aus festem körperhaftem Material bestehen. So hat sie für diese Arbeit dünne blaue Plastikfolie verwendet, in die sie die parallel verlaufenden Furchen eingekerbt und damit dem Bild Objektcharakter verliehen hat.
Posenenskes »Plastische Bilder« verkörpern einen wichtigen Gestaltungschritt von ihren gespachtelten Öl- und Acrylbildern mit Reliefcharakter ab Ende der 1950er-Jahre hin zu ihren von 1966 bis 1968 gefertigten großen Raumplastiken. Doch ihre Zweifel an der Bedeutung von Kunst für die Gesellschaft führen 1968 dazu, dass sie ihre künstlerische Laufbahn abbricht. Danach wird sie auf dem Gebiet der Soziologie tätig.
Werkdaten
- Inventarnummer: 2021-002
- Material / Technik: Kunststoff
- Creditline: Courtesy the Estate of Charlotte Posenenske and Mehdi Chouakri, Berlin.