Eine Fülle von nahezu gegenständlichen und abstrakt-dinglichen Bildelementen überzieht die gesamte Fläche. Es sind Motive von unterschiedlicher Bedeutung, Struktur und Wesensart. Sie sind ausgerichtet auf eine schemenhafte, bis auf die Knochen durchscheinende menschliche Gestalt. In tänzerischer Bewegung steht sie in Kontakt zu weiteren organischen Figuren, die in ihrem Umriss an Flüssigkeiten erinnern. Der Mittelgrund ist zu großen Teilen in Grüntönen gehalten; bei genauerer Betrachtung wirkt die Fläche entfernt wie ein grünes Gehäuse mit einem rotem Aufsatz, an das sich links eine Fantasielandschaft aus pastellfarbenen Naturformen, Menschen- und Tierfiguren anschließt. Das gesamte rechte Bildviertel wird von einer olivgrünen Struktur beherrscht, die zunächst wie erstarrte Flüssigkeit erscheint. Im hinteren Bildbereich ist sie leicht hügelig gestaltet und lässt entfernt an eine Berglandschaft denken.
Markus Oehlen ist ein Vertreter der »Jungen Wilden«, die sich seit den frühen 1980er-Jahren mit ihren künstlerisch-provokativen Werken der traditionell akademisch geprägten Malerei widersetzen. Er entwickelt eine ausdrucksstarke Bilderwelt, die er in komplizierter Schichtung erstellt. Dabei verwendet er speziell für seine Gemälde erarbeitete Druckgrafiken, die er vergrößert in Malerei auf die Leinwand überträgt. Projektionen von Strukturen und Formen der digitalen Bildherstellung werden so zu Motiven in seinen Arbeiten.
Werkdaten
- Inventarnummer: 2022-016
- Material / Technik: Öl und Lack auf Leinwand
- Creditline: Schenkung Alison und Peter W. Klein, Eberdingen-Nussdorf