Während ihres Studiums an der Akademie der Bildenden Künste Stuttgart engagiert sich Claudia Magdalena Merk in zwei Arbeitsgruppen, die sich mit aktuellen politischen Fragestellungen befassen. Hierbei entstehen unter anderem Plakate, die sich auf ausgewählte Artikel der »Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte« der Vereinten Nationen beziehen. Merk fertigt Digitaldrucke von Linolschnitten an, in denen sie collageartig Motive übereinanderlegt und so die Gültigkeit der Artikel hinterfragt.
Das Plakat »Artikel 4 _ Niemand darf in Sklaverei oder Leibeigenschaft gehalten werden; Sklaverei und Sklavenhandel in allen ihren Formen sind verboten« zeigt übereinander angeordnet dreimal das Motiv gespreizter Frauenbeine. Diese sind nach unten hin zunehmend wie eine Silhouette gestaltet. Überlagert werden sie rechts von der schemenhaften Darstellung einer stehenden nackten Frau. Sklaverei wird auf diesem Plakat in erster Linie mit erzwungener Prostitution gleichgesetzt.
Während die Plakate zu Artikel 3 und 28 im Rahmen der Arbeitsgruppe 2019 entstehen, produziert Merk 2020 zwei weitere Plakate zu den Artikeln 4 und 7 für die Ausstellung »Frischzelle 27« im Kunstmuseum Stuttgart.
Werkdaten
- Inventarnummer: 2021-014
- Material / Technik: Plakat von Linolschnitt
- Creditline: Kunstmuseum Stuttgart