
Fünf unterschiedlich große Einmachgläser stehen nebeneinander angeordnet auf einer über Eck geführten weißen Wandablage. Sie beinhalten unterschiedliche Mengen Blütenstaub von verschiedenen Pflanzen. Wolfgang Laib sammelte Pollen von Moos, Löwenzahn, Haselnuss, Kiefer und Hahnenfuß. Dementsprechend unterscheiden sich die Materialien in den Gläsern farblich voneinander.
Blütenstaub ist in Laibs Schaffen ein wiederkehrendes Material: In Rauminstallationen streut er so aus, dass Farbteppiche oder kleine kegelförmigen Berge entstehen. Nach der Verwendung wird der Blütenstaub zur Aufbewahrung wieder in Gläser gefüllt. Die Präsentation der Einmachgläser als künstlerische Arbeit hebt den aufwendigen Gewinnungsprozess der Pollen hervor. Unter großem Zeitaufwand sammelt Laib ihn über Jahre hinweg als ein Erzeugnis aus der Natur, das sowohl den Beginn von Leben als auch dessen Verletzlichkeit und Vergänglichkeit verkörpert.
Wolfgang Laibs Daseinsauffassung ist von fernöstlicher Lebensphilosophie geprägt. Seine künstlerische Arbeitsweise, die Auswahl seiner Materialien sowie die Art ihrer Verwendung sind eng verknüpft mit spirituellen und meditativen Erlebnissen, an denen er die Betrachter:innen durch seine Werke teilhaben lassen möchte.
Werkdaten
- Inventarnummer: O-2978
- Material / Technik: Blütenstaub in Gläsern
- Creditline: Kunstmuseum Stuttgart