Auf einer niedrigen Sockelplatte steht eine Plastik in Form eines Unterarms mit einer nach oben gerichteten geballten Faust. Die Handfläche ist ausgespart. Stattdessen hängt an dieser Stelle eine leuchtende Glühbirne.
Tobias Rehberger bedient sich für sein Werke einer Vielzahl unterschiedlicher Materialien und Produktionstechniken. Neben traditionsreichen Verfahren wie der Töpferei nutzt er auch neue wie den 3D-Druck. Dabei entstehen Objekte aus Kunststoff, genauer aus Polylactiden (PLA). Bei diesem Verfahren werden einzelne Kunststoffasern (sog. Filamente) in beliebiger Länge von einem Drucker in Schichten übereinander aufgetragen, bis die gewünschte Form entsteht. Die Vorlage für die Objekte wird dabei am Computer erstellt. Die für dieses Verfahren typischen Rillen sind in Rehbergers Arbeiten sichtbar. Größere Objekte setzt er aus einzelnen Teilstücken zusammen.
Für seine im 3D-Druck produzierten Plastiken nutzt Rehberger lizenzfreie und im Internet frei verfügbare Vorlagen. Die ausgewählten Motive bearbeitet er am Computer so, dass aus ihnen zum Beispiel Sitzgelegenheiten oder Lampen entstehen. Rehberger verweist damit auf die Tatsache, dass Symbole und Abbilder losgelöst von ihrem politischen oder geschichtlichen Hintergrund im Internet frei zugänglich sind und so auch entfremdet, umgedeutet oder instrumentalisiert werden können. Gleichzeitig wirft dies die Frage auf, inwieweit sich die massenhafte Verbreitung solcher Symbole auf deren Wahrnehmung und ursprüngliche Bedeutung auswirkt.
Werkdaten
- Inventarnummer: 2022-065
- Material / Technik: Kunststoff, Sprühfarbe
- Creditline:
Provenienz
Tobias Rehberger