
Das Ensemble besteht aus drei identischen Fäusten, deren Oberseite jeweils kurz über der Mittelhand gerade abgeschnitten ist. Die eingeknickten Finger und der angewinkelte Daumen sind noch zu sehen. Am Handgelenk befindet sich eine Art umlaufende Manschette. Die Plastiken sind in Neonpink und -grün und einem zarten Grünton gefärbt. Auf der Oberfläche sind feine Rillen erkennbar. Sie sind typisch für den 3D-Druck, mit dem die Plastiken hergestellt wurden. Dabei werden lange Fasern aus Kunststoff (sog. Filamente) von einem Drucker in Schichten übereinander aufgetragen, bis die gewünschte Form entsteht.
Die Plastiken sind als Sitzgruppe gedacht und können von Besucher:innen benutzt werden. Das sehr leichte Material und der einseitige Schwerpunkt durch die Faust-Form erfordern jedoch etwas Geschick beim Sitzen, da sie leicht kippen können.
Rehberger funktionalisiert hier ein klassisches Symbol des Widerstands – die erhobene Faust – zu einem Gebrauchsgegenstand um. Die entstandenen Objekte entziehen sich jedoch einer klaren Einordnung: Ihre eigentliche bildhafte Aussagekraft verlieren sie bei der Umgestaltung zum Hocker. Zugleich wird die Nutzbarkeit als Sitzmöbel durch die Gestaltung aber wiederum eingeschränkt. Rehberger stellt mit diesen Werken auch die Frage, wie sich die massenhafte Verbreitung solcher Symbole auf deren Wahrnehmung und ursprüngliche Bedeutung auswirkt.
Werkdaten
- Inventarnummer: 2022-064
- Material / Technik: Sprühfarbe auf Kunststoff
- Creditline: Kunstmuseum Stuttgart