Sidi-Bou-Said

Größe130,3 x 110,7 cm

Das Gemälde »Sidi-Bou-Said« zählt zu einer Werkgruppe, bei der Bridget Riley Farbstreifen präzise nebeneinandersetzt. Die in unterschiedlicher Reihenfolge wiederkehrenden Farben erzeugen zusammen eine flirrende Gesamtwirkung.
Rileys Schaffen ist geprägt von einer über vier Jahrzehnte währenden Beschäftigung mit Farbtheorien. Dabei geht sie von Betrachtungen in der Natur aus, speziell in ihrer Heimat Cornwall. Sie studiert die wechselnden Licht- und Farbspiele und kommt zu der Erkenntnis, dass es keine absolute Wahrheit in Bezug auf Farben gibt. Farben unterlägen stattdessen in ihrer Entstehung und Wahrnehmung psychologischen Prozessen.
In den 1960er-Jahren arbeitet Riley zunächst ausschließlich in Schwarz-Weiß. Mit ihren illusionistischen Werken wird sie zu einer der bedeutendsten Vertreterinnen der Op-Art. Angeregt durch eine Reise nach Ägypten im Jahr 1980, entdeckt sie für sich die Farbe. Das Bild »Sidi-Bou-Said« trägt den Namen eines Dorfes in Tunesien. August Macke und Paul Klee, beides große Vorbilder für Riley, besuchten diesen Ort auf ihrer berühmten Tunis-Reise. Die orientalische Farb- und Lichtpracht revolutionierte deren Kolorismus und erweckte auch Rileys Farbsinn neu.

Werkdaten
Inventarnummer: 2009-113
Material / Technik: Öl auf Leinwand
Creditline: Sammlung Heinz und Anette Teufel im Kunstmuseum Stuttgart
Lizenzhinweis
© Karsten Schubert, London / Foto: Uwe H. Seyl, Stuttgart
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