Von diesem Bild geht eine eigenartige Stille und Magie aus. Eine Häuserwand mit schwer definierbaren Architekturteilen begrenzt eine ansteigende Straße. Figuren mit bodenlangen Gewändern und überbreiten Kopfbedeckungen wandeln auf ihr. Sie werfen keine Schatten.
Der Winter ist die bevorzugte Jahreszeit des Künstlers Leonhard Schmidt. In der Lautlosigkeit der schneebedeckten Szene heben sich Zeit und Raum auf. Die sanft ineinander übergehenden Grau- und Weißtöne unterstreichen den Eindruck einer allgemeingültigen Aussage. Obgleich Schmidt seine Motive direkt in Stuttgart findet und vor Ort Skizzen macht, lässt sich nicht sicher sagen, welche Straße er für dieses Bild gewählt hat.
Schmidt war einer der begabtesten Schüler an der Stuttgarter Kunstakademie. Mit seinem flächigen und reduzierten Stil gehört er zu den wichtigsten Vertretern der Neuen Sachlichkeit in Württemberg. Er tritt der Stuttgarter Sezession bei, einem freien Zusammenschluss moderner Künstler:innen. In der ersten Sezessionsausstellung 1923 im Kunstgebäude am Schlossplatz erhält er einen eigenen Raum für seine Bilder.
Werkdaten
- Inventarnummer: O-1874
- Material / Technik: Öl auf Pappe
- Creditline: Kunstmuseum Stuttgart
Provenienz
1929–o.D. Leonhard Schmidt, Stuttgart; Provenienzlücke; o.D.–1972, 5.3. Karl Hailer, Wendlingen/Neckar; 1972, 5.3. Kunstmuseum (früher Städtische Galerie) Stuttgart