In seinen Figurenbildern konzentriert sich Paul Kleinschmidt auf Barfrauen, Zirkusreiterinnen, Schauspielerinnen und Damen der Gesellschaft. Er malt sie in ihren Bühnenkostümen im künstlichen Licht der Zirkusarena. Die Zirkuswelt erscheint in seinen Gemälden als Gegenentwurf zur bürgerlichen Gesellschaft: Sie verheißt Freiheit, Abenteuer und Ungebundenheit.
Die »Zirkusreiterin« ist über den engen Bildausschnitt nah an die Betrachter:innen herangerückt. Sie trägt einen eleganten gelben Hut und eine doppelreihige Perlenkette, ihre gelbe Korsage ziert eine Rose. Ein Pferd blickt über ihre rechte Schulter. Kleinschmidts Frauen sind selbstbewusst und emanzipiert, sie wissen um ihre Wirkung, die sie auf das Publikum ausüben.
Ausdrucksstark und realistisch setzt Kleinschmidt die Artistin in Szene. Er arbeitet mit dick aufgetragener Farbe. Mit Vorliebe verwendet er ein kräftiges Gelb und Blau, wobei er die Farben mit Titan- und Kremserweiß in unendlichen Nuancen abtönt. Sie verleihen dem Gemälde Strahlkraft und einen festlichen Glanz.
Werkdaten
- Inventarnummer: O-2165
- Material / Technik: Öl auf Leinwand
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