Gruppe X

Größeca. 240 x 120 cm

Im letzten Lebensjahrzehnt schafft Hermann Bartels freiwinkelige Konstruktionen wie die »Gruppe X, Werknr. 437, 439 und 441«. Wie Ruder sind jeweils zwei trapezförmige Flächen aneinandergefügt und dann parallel nebeneinander gehängt. Drei Flächen sind weiß, eine ist blau. Sie sind nach vorne in den Raum hineingeklappt und werfen dadurch Schatten. Bartels »Gruppe X« ist das logische Ergebnis einer jahrelangen Beschäftigung mit zwei wesentlichen Bestandteilen der Malerei: der Farbe und der Leinwand.
In den frühen 1960er-Jahren wendet sich Bartels vom Informel kommend der Konkreten Kunst zu. Zunächst entstehen Leinwände mit sehr dickem einfarbigem Farbauftrag. Sein Augenmerk gilt der Oberflächengestaltung durch Farbe, Licht und Schatten. Ab 1965 entwickelt er Werke, bei denen er die Malerei an die Grenzen der Objektkunst treibt. Nachvollziehen lässt sich dies beispielsweise bei »Werknr. 359«, einer Arbeit, die sich wie die hier gezeigten Werke in der Sammlung Teufel im Kunstmuseum Stuttgart befindet. Schließlich verabschiedet sich Bartels gänzlich von der klassisch rechteckigen Leinwand und lässt seine Gebilde im rechten Winkel in den Raum ragen.

Werkdaten
Inventarnummer: 2009-043
Material / Technik: Monochrome Malerei (Alkydharz?) auf textilem Bildträger
Creditline: Sammlung Heinz und Anette Teufel im Kunstmuseum Stuttgart
Lizenzhinweis
© VG Bild-Kunst 2023 / Foto: Kunstmuseum Stuttgart, Axel Koch
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