Schwarz und Grau, überkreuzt

Größe176,5 x 102 x 5 cm

Was passiert, wenn man Streifen vertikal auf eine Leinwand setzt? Aus der simplen Versuchsanordnung kann schnell ein komplizierter Sachverhalt werden. Ab Anfang der 1970er-Jahre beschränkt sich Andreas Brandt auf Streifenkompositionen. Zunächst schafft er ausschließlich Bilder mit Vertikalen auf Querformaten. Erst später kommen horizontale Linien und Hochformate hinzu. Während seines gesamten künstlerischen Schaffens beschränkt sich Brandt hierdurch einerseits, zeigt aber andererseits die unendlichen Variationsmöglichkeiten auf. Eine einmal gefundene Komposition verändert er etwa durch den Austausch von Farben und verdeutlicht dadurch die unterschiedliche Wirkung. So gibt es von dem Gemälde »Schwarz und Grau, überkreuzt« eine Variante mit roten Vertikalen, was dem Bild eine größere Spannung verleiht.
Bei der Entwicklung seiner Arbeiten berücksichtigt Brandt die kulturelle Prägung westlicher Sehgewohnheiten, wie die Leserichtung von links nach rechts oder die Farbsymbolik. Hierdurch erzeugt er bewusst Bewegung im Bild oder eine emotionale Wirkung. Seine Gewichtungen von oben und unten, rechts und links, vorne und hinten gehen auf eine lange abendländische Bildtradition zurück.

Werkdaten
Inventarnummer: 2009-013
Material / Technik: Acryl (?) auf textilem Bildträger
Creditline: Sammlung Heinz und Anette Teufel im Kunstmuseum Stuttgart
Lizenzhinweis
© Erbengemeinschaft Andreas Brandt / Foto: Kunstmuseum Stuttgart, Axel Koch
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