Badender Knabe

Größe82,2 x 87,6 x 5,2 cm

Christian Landenberger gehört zu den Hauptvertretern der Freilichtmalerei im Südwesten. Fasziniert von der Idee, Mensch und Natur als Einheit darzustellen, findet er zum bevorzugten Motiv seiner impressionistischen Phase, den badenden Knaben, die er in zahlreichen Variationen umkreist. Das Gemälde von 1902 zeigt einen nackten am Ufer eines Gewässers sitzenden Jungen. Helle Lichtpunkte tanzen auf seinem Körper und der Wasseroberfläche, in der sich auch die angrenzenden Bäume spiegeln. Das lebhafte Spiel von Licht und Schatten wird vom überraschend einfachen Bildaufbau der zwei sich überschneidenden Diagonalen unterstrichen: Der schrägen Sitzhaltung des Jungen, der leicht aus der Mitte versetzt ist, wirken die Konturlinien, die das Ufer, das Wasser und den Schatten markieren, entgegen.
Als impressionistischer Maler ist Landenberger zwar von Licht und Atmosphäre fasziniert, bleibt dabei aber, wie auch seine Stuttgarter Freunde, der Darstellung des Körperlichen treu und verzichtet weitgehend auf die Farbzerlegung, wie sie für seine französischen Kollege:innen typisch ist. Mit eher tonigen und erdverbundenen Farben malt er die am Wasser spielenden Jungen meist in Dießen am Ammersee, wo er seine Sommer verbringt.

Werkdaten
Inventarnummer: O-658
Material / Technik: Öl auf Leinwand
Creditline: Kunstmuseum Stuttgart
Provenienz

1902–o.D. Christian Adam Landenberger; Provenienzlücke; o.D.–1942, Juli Kunsthandlung Hartmann; 1942, Juli Kunstmuseum (früher Städtische Galerie)

Lizenzhinweis
Foto: Kunstmuseum Stuttgart
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