Shadows, reflections and all that sort of thing, #26

Größe125 x 100 cm

Im ersten Moment mag man etwas erstaut reagieren angesichts der scheinbar unprofessionellen Ausleuchtung der fotografischen Aufnahme des Alten Meisters. Aber genau hier liegt die Spannung, die der finnische Künstler Jorma Puranen mit seiner Kamera erzeugt. Schon seit den frühen 1990er-Jahren durchstreift er Museen, um bei starkem Gegenlicht niederländische Porträts des 17. Jahrhunderts zu fotografieren. Bedingt durch die ungünstigen Lichtverhältnisse entstehen Spiegelungen und Schatten. Viele Details auf den leicht glänzenden Oberflächen der Ölgemälde gehen verloren. Ein Original in diesem Zustand würde uns sicher irritieren. Puranens Fotografien aber faszinieren uns, da durch die spezielle Technik des Ablichtens Details wie der Bart oder der Hemdkragen des Models plastisch hervorzutreten scheinen.
Jorma Puranen fasziniert die Möglichkeit, mit Hilfe der Fotografie Gemälde des Goldenen Zeitalters der holländischen Malerei in die Gegenwart zu holen. Sein Fokus liegt dabei auf dem Vorgang des Reflektierens, und zwar in seiner doppelten Wortbedeutung: Reflektieren als die Brechung und das Zurückwerfen des Lichts und Reflektieren als ein vertiefendes Nachdenken, das sich bei der Betrachtung einstellt.

Werkdaten
Inventarnummer: 2008-081
Material / Technik: C-Print, Diasec
Creditline: Kunstmuseum Stuttgart
Lizenzhinweis
© Jorma Puranen / Foto: Kunstmuseum Stuttgart
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